Die Diskussion um offene und geschlossene kinetische Ketten wird seit Jahrzehnten kontroversiell geführt. Besonders in der akuten Phase nach einer chirurgischen Intervention bei Verletzungen des vorderen Kreuzbands (Ligamentum cruciatum anterior: ACL) gehen die Meinungen weit auseinander.
Wir wissen heute, dass ein ACL-Transplantat in den ersten 6-12 Wochen post-OP am wenigsten stabil ist. Es wurde vermutet, dass Bewegungen in der offenen kinetischen Kette die eingesetzte Bandstruktur schwächen, und dadurch zu einem erhöhten Risiko der Re-ruptur führen.
Das aktuelle systematische Review zeigt jedoch basierend auf der heute verfügbaren Evidenz keine signifikanten Unterschiede in Bezug auf Bandlaxität, Quadrizepskraft, Patientenmeinung oder Funktion.