Bei Patienten mit chronischen unteren Rückenschmerzen (LBP) sind Ängste vor Schmerzen oder Bewegung (Kinesiophobie) womöglich die bekanntesten psychologischen Faktoren, die zu einer Chronizität führen. Kinesiophobie wird meistens mithilfe der Wahrnehmung in der Praxis während des klinischen Untersuchungsprozesses festgestellt, ohne den Gebrauch von validierten Messungen. In der Primärversorgung stehen den Physiotherapeuten häufig nur wenige Informationen über die Ursache der muskuloskelettalen Schmerzen zur Verfügung, insbesondere bei Patienten mit chronischen unteren Rückenschmerzen (LBP). Die Überweisung des Arztes ist häufig sehr oberflächlich oder der Patient ist die einzige Informationsquelle.
Ziel dieser Studie war es, die Verbindung zwischen den Einschätzungswerten und Einschätzungsgenauigkeit zu untersuchen, welche die Therapeuten in der Primärversorgung verwenden, um eine Kinesiophobie in Patienten mit LBP festzustellen. Gebraucht wurden die Visuelle Analogskala zur Einschätzung (engl. VAS-est) und Genauigkeit (VAS-ac), sowie von Patienten berichtete Messungen über Kinesiophobie anhand der Tampa Skala für Kinesiophobie (engl. TSK).